Eigentlich wollte die 1. Mannschaft ihre desaströse Heimbilanz im letzten Spiel der Hinrunde etwas aufbessern. Das ging allerdings gehörig in die Hose, denn bei scheußlichem Fußballwetter unterlag unsere Truppe mit 0 zu 4 einem am Ende überlegenen Sieger aus Martinroda. Dieser hatte zwar in der ersten Saisonhälfte 3-Mal  auswärts verloren, weswegen sich unsere Mannen etwas ausrechneten, doch bereits nach 7 Minuten deutete alles auf ein erneutes Hintertreffen auf eigenem Geläuf hin.

Wie aus dem Nichts zog Top-Torjäger Benjamin Hertel gleich zu Beginn aus 20 Metern schräg vor dem Strafraum ab und erwischte Max Geißler im Preußen-Tor auf dem falschen Fuß. Er wollte den Ball eigentlich vorbei gucken, doch schlug der Schuss direkt neben dem Pfosten ein und Martinroda jubelte ziemlich überraschend über den mehr als frühen Führungstreffer. Kaum hatte Preußen realisiert, was passiert war, zappelte der Ball erneut im Netz. Suliman zog das Tempo an und ließ gleich drei Verteidiger unserer Truppe stehen. Sein Abschluss zischte zwischen die Beine von Max Geißler ins Tor  und die spärlichen Zuschauer hakten das Spiel gedanklich schon ab bzw. kamen im Anschluss noch einige Fußballfreunde hinzu, die beim Blick auf die Anzeigetafel resignierend ihren Platz irgendwo im Trockenen unter dem Vorbau des Stadions einnahmen. Den Kampf konnte man unserer Mannschaft auf tiefer werdenden Boden nicht absprechen, so dass nach 18 Minuten eine gute Chance auf den Anschluss heraussprang. Thomas Schönau eroberte sich an der Mittellinie den Ball und gab mit schnellem Pass auf Daniel Trübenbach, welcher einen vielversprechenden Heber ansetzte, der jedoch auf statt im Netz landete. Das war die große Möglichkeit zum Anschluss, welche lange Zeit die einzige Gefahr vor dem Tor der Gäste blieb.  Danach herrschte reger Betrieb und unsere Jungs pushten sich immer wieder, doch eine weitere Gelegenheit ergab sich nicht. Stattdessen wurde von außen über zahlreiche Schiri-Entscheidungen und vermeintliche Schauspiel-Einlagen der Gäste diskutiert, was jedoch weniger förderlich als nützlich war. 3 Minuten vor der Pause ergab sich dann doch eine Chance zum Anschluss. Martinroda’s Mittelfeld-Mann rutschte aus, so dass Dennis John mit dem Ball vorwärts gehen konnte. Sein Heber kam allerdings zu flach auf Danny Bach’s Tor, so dass sich der Gäste-Torwart das nasse Leder schnappen konnte und mit seinen Vorderleuten beim Stand von 0:2 in die Halbzeit ging.

Klar war, dass die erfahrenen und cleveren Gäste nun nicht ins offene Messer laufen werden. Dennoch ergab sich eine gute Tormöglichkeit, bei welcher Daniel Trübenbach das Tempo anzog und im Strafraum den Abschluss suchte. Die Kugel landete aber am Außennetz, wodurch die Chance vertan war (55.). Ein Schuss in die lange Ecke hätte womöglich zum Anschluss führen können. Martinroda spielte es auf der anderen Seite konsequent und besorgte noch vor der 60. Minute die Vorentscheidung. Suliman ließ erneut die Preußen-Defensive stehen und schlenzte gekonnt zum 0:3 ein. Die Hoffnungen auf einen Punktgewinn waren nun nur noch minimal, was nach dem vergebenen Offensivvorstoß durch Daniel Trübenach bestätigt wurde. Er setzte sich war gut gegen zwei Gegenspieler durch, hatte aber nicht das Auge für den mitgelaufenen Martin Fiß, weshalb deutliche Verzweiflung aufkam. Es ergaben sich weiterhin keine Lebenszeichnen unserer Mannschaft und es blieb bei der unglücklichen Vorstellung. Spätestens 10 Minuten vor dem Ende war das Pech deutlich. Der eingewechselte Philipp Franke probierte es mit einem Gewaltschuss aus der Distanz, woraufhin Thomas Schönau den Ball nach dem Abklatscher in Richtung Tor stocherte. Das Ding kullerte Zentimeter am Torpfosten vorbei, womit endgültig die letzten Bestrebungen ein Ende fanden. Es lief einfach alles schief, was nach hinten los gehen konnte. Traurige Kenntnisnahme dessen war das 0:4 durch Hertel, der auf und davon ging und erneut den Beinschuss beim deprimierten Max Geißler ausführte.

Damit endete das eigentlich zufriedenstellende Jahr 2017 für die 1. Mannschaft mit einer deutlichen Ernüchterung. Wie dem auch sei, steht unser Team als Aufsteiger zur Winterpause auf einem sehr soliden Tabellenplatz. Die Diskrepanz zwischen Heim und Auswärts ist zwar schon etwas seltsam, aber wir nehmen die Situation einfach mal so hin und glauben an eine ausgeglichene Rückrunde. In diesem Sinne eine kurzweilige fußballfreie Zeit bis zum 3. März 2018! Vorher sehen wir uns aber alle zum Salza-Cup!

Aufstellung: Geißler, John, Jäger, Gothe (46. Domeinski), Fischer, Engel (66. Degner), Steinmetz (75. Franke), Müller, Schönau, Fiß, Trübenbach

weiter im Kader: Bärtig, Skibbe, Kleinert