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Die etwas andere Derby-Vorschau Union vs. Preußen

27.08.2015 von Markus Fromm

Beide Vereine freuen sich auf ein Fußballfest am Freitagabend. Doch wie war es früher? Gab es Überläufer? Wer kann besser Derby? Wie waren früher die Zuschauerzahlen? Wer spielte in welcher Liga?

 

BILANZ: Insgesamt können wir seit 1949 die gemeinsamen Aufeinandertreffen auswerten. In über 70 Jahren war man allerdings gar nicht so oft in gemeinsamen Spielklassen unterwegs, so dass es nur 41 Punkt- und Pokalspiele gab. Ob Thomas Müntzer, Post, Motor, SV 1899, BSG Union auf der einen Seite oder Sportfreunde, Werner Seelenbinder, Einheit, Empor, Landbau, SV Preußen auf der anderen Seite, wenn man in der selben Spielklasse gegeneinander antrat, ging es zur Sache. Bis 1990 war die Bilanz nahezu ausgeglichen, doch danach gab es nur noch am 02.03.1991 einen Preußen-Sieg, als Thomas Kirschner und Eugen Michel bei einem Gegentreffer von Andreas Frohn für den 2:1-Sieg sorgten. In Mühlhausen liegt der letzte Sieg einer Langensalzaer Equipe schon 30 Jahre zurück. 1995 waren Friedel Holland und Jürgen Cibis beim 2:0-Sieg erfolgreich. Die letzten 5 Derbys gingen allesamt an Union, zuletzt das begeisternde Pokalspiel im August 2014 mit 4:2 n.V. Insgesamt lautet die Bilanz:

14 Siege LSZ, 8 Unentschieden, 19 Siege MHL bei einem Torverhältnis von 61:70.

 

LIGENZUGEHÖRIGKEIT: In den 50er/60er Jahren spielte man nahezu auf einer Ebene in der Bezirksklasse (4. Liga), Mühlhausen schaute ab und an mal in der Bezirksliga (3. Liga) vorbei, ab den 70er Jahren spielte Landbau dann 12 Jahre höherklassiger, davon 3 Jahre in der DDR-Liga (2. Liga), da gab es schon einige neidische Blicke in die kleinere Stadt 20 Kilometer weiter östlich. In den 80er Jahren begegnete man sich in der Bezirksliga, bevor die Unioner sich auch für ein Jahr (1989) nach oben verabschiedeten. Man begann 1990 gemeinsam in der Landesliga, bevor zuerst die Unioner bis in die Bezirksklasse abstürzten und die Preußen es ihnen ab 1995 nachahmten und sogar bis in die Kreisliga durchgereicht wurden. Somit spielten die zwischenzeitlich im Unstrut-Hainich-Kreis als Kreisstädter fungierender Mühlhäuser mit einer Ausnahme (2008/09) fast 20 Jahre höherklassig und die neidischen Blicke gingen des Öfteren in die andere Richtung. Jetzt trifft man sich also wieder in Thüringens höchster Klasse und man hofft, dass dies ein wenig Bestand hat.

 

ÜBERLÄUFER: Ja auch die gab es. Aber es ist überschaubar. Den direkten Weg von einem Rivalen zum anderen nahmen u.a. Bertram Stief, Thomas Barthel, Roland Arndt, Silvio Bothe, Ronny Rink, Rene Geuß und aus dem derzeitigen Kader der Preußen Robert Scholz, Robert Walter, Sandro Euchler und mit dem kurzen Umweg über Nordhausen Felix Moschkau. Beide Trikots trugen, wenn auch nicht durch einen direkten Wechsel, Mario Thöring und Mario Schmidt. Aus dem jetziger Union-Kader gibt es keinen, der auch schon auf der anderen Seite spielte. Auch auf der Trainerbank gibt es mit Rainer Trölitzsch und Thomas Geuß zwei Namen, die schon für beide Vereine die Verantwortung trugen. Und auch der jetzige Union-Trainer, Mirko Spangenberg, hat einen gewissen Bezug in die Kurstadt, denn sein Vater Rainer spielte von 1973 bis 1979 u.a. in der DDR-Liga im Landbau-Trikot.

 

ZUSCHAUER: Eigentlich waren die Spiele gegeneinander immer Zugpferde für die regionalen Fußballinteressierten. In den 50er/60er Jahren gab es schon mal 3000 Zuseher. Als man nach 12 Jahren 1981 zu Saisonbeginn im Aue-Stadion aufeinandertraf pilgerten 1300 Leute ins Aue-Stadion, zum Rückspiel ins Stadion der Freundschaft kamen 1100. Rekord waren die 1600 Zuschauer 1989 im SdF, als viele Mühlhäuser im Aufstiegsjahr herüberkamen. Durch die wenigen Spiele in den letzten 25 Jahren waren, wenn man sich dann doch einmal traf, die Spiele immer zwischen 500 und 800 Leuten gut besucht, auch im letzten Sommer zum Pokalspiel pilgerten 600 ins SdF. Und das wäre auch für den Freitagabend anzustreben.

 

Nun aber genug der Statistiken und Rückblicke. Es ist angerichtet. Für beide gilt - verlieren verboten, wobei unsere Elf als Underdog und Aufsteiger etwas weniger Druck hat. Vielleicht sollte man die Tabelle drehen, dann spielt der Spitzenreiter gegen den Dritten, das wäre für den Freitagabend der Knaller gewesen. Wir sehen uns im Aue-Stadion! 

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