Preußen-Homepage > Aktuelles > News > Aktuelle News

Drei Preußen-Jungs beenden am Samstag ihre Laufbahn

16.06.2023 von Benno Harbauer

Drei Jungs aus der Thüringenliga-Mannschaft beenden am Saisonende ihre aktive Laufbahn. Somit heißt es am Samstag zum letzten Mal die Schuhe zu binden und einen gebührenden Abschied zu bekommen. Wir wollen bei allen einen kurzen Rückblick erstellen.

 

Martin Jäger oder einfach Shagger

Eigentlich sagt es schon alles aus, wenn jemand 22 Jahre das Trikot seines Vereins trägt. Mit 13 Jahren kam Martin 2001 von seinem Heimatverein FSV Henningsleben zum FSVP, durchlief die C- bis A-Jugend und stand als 17-jähriger im Dezember 2005 erstmals für die damalige Bezirksliga-Mannschaft auf dem Platz. Und haute nach fünf Minuten mit der linken Klebe dem Sieblebener Keeper einen Hammer unters Dach zum 2:0. So war der Start und am Ende stehen nach dem Samstag-Spiel 343 Punkt- und 33 Pokalspiele in der Vita. 17 Jahre lang tat er auf „hinten Links“ seinen Dienst, zuverlässig, ehrgeizig, trainingsfleißig und mit einmal Gelb-Rot 2020 in Eisenberg. Einer der nie groß im Mittelpunkt stand, ob Innen- oder Außenverteidiger, dort wo er gebraucht wurde, war er da. Shagger sein letztes Tor ebnete erst den Weg ins Pokalfinale 2019, in der 1. Runde verwandelte er in Ohrdruf den letzten Elfmeter zum 9:8 in den Giebel, sonst wäre es nix geworden mit dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Er spielte 2019 gegen Pichinot und Kammlott im Steigerwaldstadion. Eigentlich ist eine Preußen-Mannschaft ohne den „4er“ undenkbar, nach 17 Mannschaftsfotos in Folge wird er nun fehlen, gibt mit bald 35 Jahren den Stab weiter und wird im Notfall einspringen, da sind wir uns sicher.

Eine Verneigung des gesamten FSVP für Shagger ist sicherlich zu wenig für all die Zeit, die Du auf dem Platz gestanden, im Bus gesessen oder durch die Wälder gejoggt bist. Danke an einen Vollblut-Preußen, Du hast Deinen Platz in der Geschichte des FSVP sicher mit dem Pokalfinale 2019, dem Bezirkspokalsieg 2008, dem Landesklasse-Aufstieg 2009, zwei Verbandsliga-Aufstiegen 2015 und 2017 sowie unzähligen positiven Momenten und unvergessenen Fahrten in die hintersten Ecken von Thüringen.

 

Max Domeinski oder einfach Capitano

Der ewige Capitano geht von Bord und sagt Servus. Eigentlich mit 34 Jahren noch viel zu früh, aber er möchte sich mehr der Familie, dem Haus, dem Hund und anderen Dingen des Lebens widmen und das ist gut so, denn er stand seit 19 Jahren für den FSVP auf der Wiese. 2004 kam er in der B-Jugend erstmals mit unserem Trikot in Berührung, vom SSV Schlotheim kommend, weil dort wohnhaft, aber nach eigenem Bekunden genau der richtige Schritt. Im Oktober 2006 dann bereits der erste Einsatz in der Bezirksliga-Elf in Bischleben mit 17 Jahren, der Bezirkspokalsieg 2008 und ab der Saison 2008/09 bereits mit 19 Jahren Mannschaftskapitän der Ersten. Bis heute, 15 Jahre lang trug er die Binde über dem Preußen-Trikot. Insgesamt stand er in 387 Punkt- und 36 Pokalspielen auf dem Platz, steuerte 30 Tore bei, meist mit dem Kopf. Mit einem Doppelpack gegen Weida weihte er beim 2:0 im August 2020 den neuen Rasenplatz im SdF ein, in Gera bei der Wismut traf er besonders gern, eigentlich immer und insbesondere im legendären Play-off-Halbfinale beim 4:3 n.V. Auch für ihn natürlich der Höhepunkt, seine Preußen als Kapitän 2019 ins Steigerwaldstadion zu führen, mit dem Plakat und Aufforderung der Eltern und Schwiegereltern „Max, wir wollen ein Enkel von Dir“. Mit dem Pokalsieg wurde es nichts, der Enkel mit Sohn Liko wurde umgehend in die Tat umgesetzt.

Über viele Jahre war er neben der goldenen Preußen-Generation um Jäger, Walter, John, Schönau, Jendreck, Lorenz, Steinmetz und Junghans ein Gesicht dieser Mannschaft, fast undenkbar, dass in der nächsten Saison jemand anders bei der Seitenwahl zugegen ist.

Doch jede Zeit geht einmal zu Ende, wir sagen Danke Capitano, Preußen verliert einen seiner besten Spieler, einen seiner vorbildlichsten Kämpfer der Nachwendezeit. Als „Type“ in der Kabine wird es eine Zeit dauern Dich zu ersetzen, die Hoheit über den Pfeffiautomaten muss nun der Nachfolger übernehmen. Wir hoffen, dass Du in anderer Funktion dem Verein erhalten bleibst. Eine letzte Saison hätte Dich zum Rekordspieler machen können, Du gönnst es aber Kalle und Bittel, die da oben stehen und Du Dich auf Platz 3 einreihst. Heute ziehen wir den Hut, verneigen uns mal ganz tief bis die Kniee schmerzen und wünschen Dir alles Gute!

 

Thilo Kleinert oder einfach Geißbock-Thilo

Als Thilo im Sommer 2016 vom SV Empor Erfurt aus der Kreisoberliga zum gerade aus der Verbandsliga abgestiegenen Landesklasse-Team des FSVP kam, galt er als absoluter Torjäger. Er identifizierte sich vom ersten Tag an mit unserem Verein, war immer dabei, wenn es darum ging, der Mannschaft das Nachtleben der Landeshauptstadt näher zu bringen. Und er knipste ganz wichtige Tore. Im Aufstiegsendspiel 2017 gegen den FC Erfurt Nord vor 1000 Zuschauern im SdF machte er das 1:0, stieg unter Trainer Lars Harnisch postwendend wieder in die Verbandsliga auf und war unumstrittener Stammspieler. Auch eine Klasse höher wusste er wo die Tore stehen, sein Doppelpack auf dem Göldner zum Sieg in Sondershausen 2019 war der entscheidende Schritt zum Klassenerhalt und unvergessen sein Tor im Pokalfinale im Erfurter Steigerwaldstadion, leider auf der falschen Seite. Wie bei vielen anderen auch war das Pokalfinale sicherlich der Höhepunkt seiner Laufbahn. Insgesamt trug er in 106 Punkt- und Pokalspielen der Trikot der I. Mannschaft und erzielte 23 Tore.

Zu Corona-Zeiten machte er Online-Training für die Preußen-Kids und war ein Garant für den mannschaftlichen Zusammenhalt. Eigentlich prophezeiten ihm alle mit dem Achillessehnenriss im August 2021 das fußballerische Ende, doch über die II. Mannschaft kam er wieder rein in die Erste und wird am Samstag ein letztes Mal das Preußen-Trikot tragen. Den Niedersachsen, der in Erfurt wohnte, der bei den Preußen seine fußballerische Heimat fand, zieht es ab September beruflich nach München.

Wir sagen Danke für Deinen Einsatz, Deine Identifikation, Deine Sprüche und wünschen selbstverständlich alles Gute in Bayern. Ein Thilo Kleinert tut jeder Mannschaft gut, einer reicht aber auch.

Zurück