Nachdem es nach einer viertel Stunde schon 4:0 für Preußen stand, sahen sich nach dem Schlusspfiff Spieler, Trainer und Zuschauer völlig konsterniert an. Mit 4:5 verlor die A-Jugend das Spitzenspiel gegen den neuen Spitzenreiter Sonnenstein.

Der FSVP legte einen Start nach Maß hin. Gleich mit dem ersten Angriff markierte Pascal Lienert den Führungstreffer. Die Gäste ließen sehr viel Raum in der eigenen Hälfte, sodass Preußen nach Ballgewinnen schnell in die Spitze spielen konnte und vorerst leichtes Spiel hatte. Nach 16 Minuten führte jeder Angriff zu einem Tor. Die frühe eindeutige Führung spiegelte bis dato jedoch keineswegs den Spielverlauf wieder, denn Sonnenstein hatte mehr Spielanteile und ebenfalls gute Chancen. Trotzdem schien sich der Preußen-Nachwuchs bereits in Sicherheit zu wiegen, denn alle Spieler agierten im weiteren Spielverlauf fahrlässig. Zunächst wurde innerhalb von wenigen Minuten drei Mal eine Riesenchance liegen gelassen, bevor man sich im direkten Gegenzug das 1:4 einfing. Danach fanden die Gäste immer besser in dieses Spiel, vor allem in Punkto Zweikampfstärke präsentierten sie sich deutlich schneller und aggressiver als das Heimteam. Spätestens nach dem 4:2 kurz vor der Halbzeit hätten bei allen Spielern die Alarmglocken schrillen müssen.

Nach dem Wechsel stand Sonnenstein deutlich besser und der Preußen-Nachwuchs kam zu keinem Abschluss mehr. Doch auch diese Zeichen wurden nicht erkannt. Man überließ dem Kontrahenten Großteile des Feldes ohne dabei die Zweikämpfe zu suchen. Spiegelbild dieser Einstellung war das 4:3, bei dem man das Spielen nach vermeintlichem Ausball einfach einstellte. Nun witterten die Gäste natürlich Morgenluft und waren deutlich oben auf. Preußen konnte nur noch agieren und nutzte die freien Räume nicht mehr. Die Angriffe wurden bestenfalls halbherzig zu Ende gespielt, sodass keine Entlastung mehr stattfand. Mit dem Ausgleichstreffer in der 76. Minute wurde die Schlussviertelstunde eingeläutet, die kein gutes Ende für den FSVP bereithielt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit strafte Sonnenstein den Preußen-Nachwuchs für sein unterirdisches Abwehrverhalten ab. Das Gegentor war Resultat eine Fehlerkette, bei der alle Spieler involviert waren. Aus einem gegnerischen Einwurf in der eigenen Hälfte entstand eine Unterzahlsituation vorm eigenen Tor, die die Gäste zum viel umjubelten 4:5 vollendeten.

Das Ergebnis ließ die Verantwortlichen zunächst fassungslos zurück. Man wird nun auf Ursachenforschung gehen und das Geschehene in den nächsten Tagen gemeinsam auswerten. Fakt ist: Fehler dürfen vor allem im Nachwuchs-Fußball passieren. Fakt ist aber auch, dass jeder Spieler seine eigene Leistung ehrlich reflektieren muss, damit sich so ein Drama nicht wiederholt.

Es spielten: F. Fitzner, Gino Simon, Sascha Brunthaler, Marcel Möller, Lucas Seifert, Philipp Franke, Nick Zollitsch, Tom Kammlott, Kilian Schmidl, Julius Helbing (63. Fabian Thomas), Pascal Lienert (63. Johannes Nogalla).