Durch den optimalen Rückrundenstart war unsere Verbandsliga-Mannschaft enorm motiviert für das Duell mit dem Spitzenreiter aus Nordhausen. Dieser brachte eine starke Formation mit, in welcher u.a. Ex-Bundesliga-Profi Marco Sailer und 16 Tore-Mann Torsten Klaus aufliefen. Der Beginn der Partie, welche erstmalig live im Internet übertragen wurde, ging offensivmäßig an die Gäste, die gleich deutlich machten, dass sie es ernst meinen mit dem Oberliga-Aufstieg. Einige gute Zuspiele und Kombinationen brachte Wacker Zweite in den Vorwärtsgang, einen Abschluss konnte unsere Hintermannschaft, bis auf einen Kopfball auf die Oberkante des Lattenkreuzes (18.), verhindern. Unser Team wollte sich nicht hinten rein drängen lassen und eroberte durch aggressives Pressing ab und zu den Ball. An der Abwehrreihe bissen sich unsere Angreifer jedoch immer wieder die Zähne aus. Martin Fiß zog zwar mehrfach das Tempo an, kam allerdings nicht bis in die Gefahrenzone. Demzufolge gab es beiderseits bis zur Pause keine wirklichen Abschlüsse, so dass es 0:0 in die Kabinen ging.

Damit war unsere Mannschaft an und für sich nicht unzufrieden und hatte sich vorgenommen, hinten so lang wie möglich die Null zu halten. Dieses Vorhaben ging leider nach 3 Minuten in die Hose. Wacker zog über rechts in den Strafraum, den scharfen Abschluss konnte Max Geißler nur abklatschen lassen. Zwar wäre das Ding im Anschluss durchaus zu klären gewesen, doch Jonas Ernst schaltete am schnellsten und zimmerte zum 0:1 ein. Das war natürlich denkbar ungünstig für den weiteren Spielverlauf, da unsere Mannen nun mehr nach vorn investieren mussten. Damit ergab sich die freie Bahn für Torjäger Klaus, der jedoch vor Geißler an unserem Keeper scheiterte (59.). Fortan blieb Wacker in der Defensive zwar schwer zu verwunden, im Angriff gab es von ihnen dafür auch keine Bemühungen mehr. Die Gäste taten das, was aus ihrer Sicht reichte. Das erkannte unsere Elf und machte es nach einem Einwurf schnell. Als Wacker noch am Lamentieren war, segelte der Ball in den Strafraum, wo die Abschlussmöglichkeit allerdings verwehrt blieb (69.). Dann passierte aber eine Aktion, die bereits die Tendenz zur Vorentscheidung gab. Aus Frust über ein zuvor nicht geahndetes Foulspiel senste der eingewechselte Florian Engel einem Wacker-Spieler beim Vorbeilaufen in die Knochen, was Schiri Schott sofort mit Rot bestrafte. Zwar passierte der Tritt aus einer emotionalen Reaktion heraus, doch war die Entscheidung vertretbar. Mit viel Augenzudrücken hätte es gelb noch getan, was auch einige Nordhäuser Spieler so sahen, aber der Platzverweis war zu akzeptieren. Jetzt hätte nur noch ein Wunder helfen können, welches alles andere als in der Luft lag. Stattdessen machte der Tabellenführer den Sack zu, was Goalgetter Klaus mit einem satten Schuss in die lange Ecke besorgte, nachdem unsere Innenverteidigung die Flanke unglücklich per Kopf zu ihm verlängert hatte (80.).

Damit war die Niederlage besiegelt, welche gegen diese ausgebuffte und körperlich sehr robuste Truppe unterm Strich ohne wenn und aber einzugestehen war. Keine ernsthafte Torchance für unser Team ist zu konstatieren, so dass maximal ein Unentschieden im Rahmen des Machbaren gewesen wäre. Punkte holen will unsere Mannschaft freilich gegen andere Gegner, wenngleich es nächste Woche in Geraberg nicht sonderlich einfacher wird.

Tore: 0:1 Ernst (48.), 0:2 Klaus (80.)

Zuschauer: 148

Preußen: Geißler, Jäger, Domeinski, Gothe, Fischer, Skibbe (74. Franke), Steinmetz, Hummel, Kleinert (64. Degner), Schönau (58. Engel), Fiß  

weiter im Kader: Freitag (ETW), John, Euchler, Walter