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8+1 Preußen erkämpfen sich Sieg gegen 11 Hüpstedter

30.08.2017 von Rene Zollitsch

Fußball lebt und begeistert durch Leidenschaft und Emotionen.

Damit zieht er so viele in seinen Bann. Begeistert die Massen, auch mit seiner Unberechenbarkeit.

Er beschert uns die ganze Bandbreite der Gefühlswelt, von traurigen Momenten, bis hin zur bitteren Enttäuschung über ebenso schöne Momente, Glücksgefühle und Stolz.

Er zeigt uns auch (was ich gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig finde), was man im Kollektiv, in der Gemeinschaft ZUSAMMEN erreichen kann. Über sich hinaus wachsen kann! Wenn man an sich glaubt, ANEINANDER glaubt, als verschworene Einheit kämpft!

Und er schafft auch Momente, seltene zwar, aber um so kostbarer, die man selbst als junger Spieler von 17/18 Jahren wohl niemals mehr vergessen wird; ja seinen Enkeln, oder seinem eigenen Spielernachwuchs oft und gern erzählen wird…mit einem erinnernden Lächeln im Gesicht.

Unbezahlbare Momente und Erinnerungen, fernab vom unbegreiflichen Transferwahnsinn,

bodenständig und real! Selbst erkämpf und erlitten.

 

Als ein solches Erlebnis kann man mit Bestimmtheit das vergangene Spiel unserer A Junioren am vergangenen Wochenende in Hüpstedt bezeichnen.

Durch eine Verletzungs- und Krankheitsserie standen uns ab Freitagnachmittag nur noch 8 halbwegs gesunde Spieler für das anstehende Auswärtsspiel am Samstag in Hüpstedt zur Verfügung.

Die Bitte um Verlegung des Spiels wurde vom Gastgeber schroff abgelehnt, so dass man entweder das Spiel abschenken oder eben mit jenen übriggebliebenen 8 das schier Unmögliche versuchen konnte. Man entschied sich für Letzteres!

Erschwerend kam hinzu, dass die B Junioren ebenfalls am Samstag in Eisenach um wichtige Punkte kämpfen mussten und sich am Freitag ebenfalls noch um eine volle Elf bemühten. Also auch da keine Hilfe in Sicht.

So traf man sich Samstagvormittag und schwor sich schon vor der Abreise darauf ein, alles erdenklich Mögliche zu versuchen. Als dann bekannt wurde, dass der B doch 13 Spieler zur Verfügung standen, entschloss sich Jugendleiter Maroldt, mit Absprache der verantwortl. Trainer, einen der 2 Wechsler von Eisenach nach Hüpstedt zu bringen.

Eine halbe „Weltreise“, um zumindest im Verlauf der ersten HZ auf wenigstens 9 aufzufüllen.

In Hüpstedt angekommen, konnte man sich mit den Verantwortlichen zumindest über einen 15min späteren Anstoß einigen. Man machte sich in der Kabine klar, dass man trotz Unterzahl nicht nur um eine knappe Niederlage kämpfen wolle, sondern, um seine Ambitionen in der laufenden Saison nicht gleich am 2. Spieltag begraben zu müssen, mit der vorhandenen individuellen Klasse, eingebracht in einen mit vollem Einsatz kämpfendem Team, möglichst alles versucht um den 3er mit nach Hause zu nehmen.   So ging man 13:15 Uhr mit 8 tapferen Preußen gegen 11 Hüpstedter auf das Feld.

Und man machte es von der ersten Minute an zum, im positiven Sinne gemeinten Schlachtfeld.

Kein Ball, kein Meter Spielfeld wurde kampflos aufgegeben, ohne allerdings überhastet zu agieren. Man war geduldig, verschob sich taktisch klug, stellte in Ballnähe zumindest Gleichzahl her und erarbeitete sich sogar Chancen.  Als eine dieser Spielzüge nur mit einem Foul zu stoppen war, legte sich J.Harnisch den Ball zum Freistoß zurecht. Die Wucht des Balles konnte der Tw nur mit einem Abklatscher beantworten, Harnisch setzte energisch nach und netzte im Nachschuss ein.

So führte man nach 8min in einem Spiel, das man in 3facher Unterzahl führte. Und nun war auch dem letzten Spieler klar, dass der Trainer nicht nur leere Motivationsphrasen zum Besten gegeben hatte. Als man dann in der 15.min mit John Kuhners den 9. Mann auffüllen konnte, stand das taktische Konzept auf festen Füßen und man lieferte einen Beweis an wahrer Leidenschaft, Bereitschaft und Willen!  Kunstwerke konnte niemand verlangen, man verlegte sich auf sichere Deckungsarbeit und setze regelmäßig nadelstichartige Angriffe. Als G.Simon, als Innenverteidiger agierend, ein gegnerisches Zuspiel stark antizipierte, und sich willensstark und selbstbewusst an 2 weiteren Gegenspielern vorbei bis Mitte der gegnerischen Hälfte kämpfte und dort ansatzlos abzog, der Ball wuchtig an die Unterkante der Latte prallte und vom Rücken des sich vergeblich streckenden Torhüters ins Netz fiel, fand die Begeisterung kein Ende. Nach 38min stand es somit 0:2.

Nicht übermütig zu agieren war nun die Devise, das Spiel hatte viel Kraft gekostet und sollte es noch kosten!

 

Die Halbzeitansprache fand dann für den Großteil auch im liegen statt, die Spuren der Anstrengung waren jedem deutlich anzusehen. Man wollte sich aber dieses Mal nicht wieder, wie eine Woche zuvor gegen Schlotheim, die Früchte der Arbeit nehmen lassen und schwor sich auf die zweiten 45min ein. Mit gleicher Hingabe kämpfte man wie zuvor um jeden Ball, versuchte mit Angriffen die Abwehr zu entlasten und kam auch noch zu gelegentlichen Chancen. Diese wurden aber, sicher auch aufgrund mangelnder Kraft und Konzentration, nicht perfekt ausgespielt. Aber wollte ihnen das verübeln. Die größten Chancen hatten wohl M.Möller, der einen weiteren Freistoß an die Latte setzte und J.Kuhners, dessen geschickten Lupfer in`s lange Eck der Tw athletisch mit den „Fingernägeln“ übers Gebälk lenkte.  Selbst als in der 63.min der Anschlusstreffer für die Hüpstedter viel (J.Stephan verwandelte einen Freistoß aus 20m direkt durch die noch nicht organisierte Mauer), änderte sich nicht viel am Spiel. Preußen kämpfe verbissen, Hüpstedt konnte mit seiner doppelten Überzahl nichts anfangen. Und klar, kam man mit schwindenden Kräften auch mal etwas zu spät in den einen oder anderen Zweikampf oder nutzte eine Spielpause maximal aus, um wenigstens etwas durch zu schnaufen, was aber keineswegs die überzogenen und beleidigenden Kommentare der Außenstehenden rechtfertige.  Als dann mit gehöriger Nachspielzeit endlich der Schlusspfiff ertönte, war der Großteil der Mannen in schwarz/weiß sogar zu erschöpft zum jubeln. So viel hatte man investiert.

 

 Am Ende ein Sieg des Willens, der Bereitschaft und der Leidenschaft einer Mannschaft, einer verschworenen Gemeinschaft…eines TEAMS!

Klar, war Fortuna auch auf unserer Seite, fielen die Tore zum rechten Zeitpunkt und mit der nötigen Prise Glück, aber dieses Glück wurde sich hart erarbeitet und erkämpft!

 

Danke an die Jungs von Hüpstedt, die ein immer faires Spiel lieferten und sich nicht von der aggressiven Stimmung einiger Zuschauer anstecken ließen.

 

Danke an John Kuhners, der die Reise von Eisenach nach Hüpstedt sicher nicht bereut hat, sowie an die Trainer der B Junioren, die im eigenen personellen Engpass dies ermöglichten!

 

Danke an Christian Maroldt, der diesen „Transfer“ vollbrachte.

 

Und DANKE an die 8+1 Krieger in Schwarz/ Weiß, die uns dieses Spektakel lieferten!

Ihr habt nicht nur uns begeistert, sondern euch auch selbst  beschenkt… mit einer unlöschbaren Erinnerung!!

Keiner der dabei war, wird dieses Spiel vergessen, und jeder der nicht dabei war, ist um dieses Erlebnis ärmer!

 

 Es spielten: L.Bohn, J.Harnisch, G.Simon, K.Bäume, J.Schilling, M.Möller, F.Thomas, T.Kammlott, J.Kuhners

 

 

 

 

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