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Neuzugang im Kreuzverhör

18.03.2015 von Markus Fromm

Erstmals zum Einsatz bei einem Pflichtspiel der zweiten Mannschaft kam am Sonntag Winter-Neuzugang Michael Hilpert. Grund genug ihn mit ein paar Fragen zu löchern.

 

Hallo Hilpi! In der Hinrunde hast du noch das Trikot der SG Bothenheilingen/FSV 86 getragen. Wie kam dein Wechsel zum FSV Preußen zu Stande und was erwartest du in unserem Verein?

Hallo an Alle. Der Wechsel ging recht spontan von Statten. Zum Salza-Cup kam ich zufällig mit Jürgen Schambach ins Gespräch, den ich ja noch von unseren gemeinsamen Zeiten beim FSV bzw. in Bothenheilingen kannte. Da ich in Bothenheilingen fußballerisch nicht mehr so zufrieden war, habe ich ihn einfach mal gefragt, ob er sich vorstellen kann, mich in seine aktuelle Mannschaft aufzunehmen. Er freute sich darüber und empfing mich mit offenen Armen. Danach ging dann alles ganz zügig. Nun möchte ich bei Preußen mit 31 Jahren eine neue Herausforderung suchen. Ich denke die zweite Mannschaft ist eine spielstarke Truppe, in der ich leistungsmäßig mithalten möchte. Ich finde es gut, dass hier die Trainer und auch das Team selber nicht so schnell zufrieden sind und immer versuchen, gegenseitig an sich zu arbeiten.

 

Erstmals bist du dann in der Vorrunde der Hallenmeisterschaft für den FSVP im Männerbereich aufgelaufen. Anschließend hast du in der Vorbereitung voll mitgezogen. Wie schätzt du die Bedingungen ein?

Wahnsinn, ich bin echt positiv überrascht. Die Bedingungen sind ganz anders als auf dem Dorf. Nicht nur durch den Kunstrasenplatz. Die Trainer und Betreuer haben sich in der Vorbereitung echt gut um uns gekümmert und waren immer hinterher. In den Übungseinheiten und den Testspielen wurde einiges von uns gefordert, für eine zweite Mannschaft hat das schon ein sehr hohes Niveau. Mir macht es auf jeden Fall Spaß, es ist alles sehr gut organisiert.

 

Bereits in der Jugend hattest du ja einige Jahre in unserem Verein verbracht. Wo hat es dich danach hingezogen?

Genau, ich habe seit der E-Jugend fast alle Nachwuchsmannschaften bei Preußen erlebt. Meine Trainer waren damals Jens Freytag, Joachim Möschl, Bernd Goldmann und Steffen Echtermeyer. Nach der A-Jugend zog es mich dann nach Marxleben, die haben damals ja noch relativ guten Fußball gespielt. Ich hatte dort ein paar Leute kennengelernt, die haben mich gefragt, ob ich Bock habe, zu wechseln und so hat sich das dann ergeben. Ich habe einige schöne Jahre mit vielen Freunden in Merxleben verbracht. Dennoch bin ich froh über die fußballerische Ausbildung beim FSV Preußen, diese Zeit bleibt genau so positiv in Erinnerung.

 

Nun stand zum Start ins Jahr 2015 in der Vorwoche ausgerechnet das Duell gegen deine bisherige Mannschaft in Bothenheilingen an. Wie sehr hat es dich geärgert, dieses zu verpassen?

Das hat mich sehr geärgert, denn ich habe mich ein Vierteljahr drauf gefreut. Die Grippe hatte mich aber voll erwischt. Ich lag im Bett und konnte das Spiel noch nicht mal als Zuschauer sehen. Die Niederlage war, wie ich hörte, sehr unglücklich. Obwohl meine alte Truppe natürlich jeden Punkt braucht, ist die Ehre von uns ziemlich angekratzt.

 

Am Sonntag gegen Bollstedt bist du erstmals im Wettkampfgeschehen für die Zweite aufgelaufen. Warst du zufrieden mit dir und dem Spiel der Mannschaft?

Es hat zwar noch nicht für 90 Minuten gereicht bei mir, aber ich war trotzdem zufrieden. Spielerisch war es, denke ich, ganz ordentlich, wir haben den Ball gut laufen lassen, hatten etliche Standards und haben die Chancen gut genutzt. Läuferisch hat es bei mir nur für eine Halbzeit gereicht, aber das wird schon wieder. Mit Philipp Schecher, Max Domeinski und Bastian Bischof hatten wir Spieler auf dem Platz, die sehr ballsicher und souverän agiert haben. Mir hat die eine Halbzeit, in der ich auf dem Feld stand, auf jeden Fall Spaß gemacht.

 

Wie siehst du die Chancen für die zweite Mannschaft in der Rückrunde?

Wenn es immer so läuft, wie am Sonntag, holen wir uns auf jeden Fall einen Platz im oberen Mittelfeld. Platz 4 bis 5 ist locker drin, da mach ich mir keinen Kopf!

 

Du hast die Unterstützungen aus dem Kader der ersten Mannschaft angesprochen. Wie siehst du die Rolle der zweiten Mannschaft innerhalb des Vereins?

In Anbetracht dessen, dass die erste Mannschaft wohl den Aufstieg klar macht, ist eine funktionierende Zweite mit einem festen Stamm eine wichtige Institution im Verein. Wie ich es bisher erlebt habe, haben sich die Spieler aus der ersten Mannschaft voll reingehangen, wenn sie bei uns aufgelaufen sind. Ob am Sonntag Max, Philipp oder  Bastian bzw.  in den Testspielen Maik oder Robert, sie haben viel Sicherheit in unser Spiel gebracht und waren eine wichtige Verstärkung.

 

Was ist deine Meinung  in Bezug auf die Unterschiede in der Ausstattung zwischen beiden Teams?

Dass sich den Jungs in der Ersten mehr Möglichkeiten von der Ausstattung her bieten, macht mir persönlich nichts aus. Ich habe lange Zeit auf dem Dorf gespielt und hatte ohnehin nicht die Bedingungen, deswegen bin ich jetzt auch nicht neidisch auf die Spieler aus dem Landesklasse-Kader. Sie müssen schließlich auch mehr investieren und kommen teilweise von außerhalb gefahren, deswegen ist das schon OK. Ich für meinen Teil will einfach Spaß am Fußball haben, mich bewegen und stelle deshalb keine großen Anforderungen.

 

Die zweite Mannschaft ist anderseits als Sprungbrett in den Männerbereich für die Spieler aus den A-Junioren angedacht. Welche Gedanken hast du zu dieser Philosophie?

Ich bin ja noch nicht lange da, aber ich habe gesehen, dass in den letzten Wochen einige A-Jugendliche bei uns mit trainiert und ihre ersten Spiele im Männerbereich absolviert haben. Ich finde, das hat recht gut geklappt und ich wünsche den Jungs noch viele gute Spiele im Männerbereich und beim FSV Preußen. Ich selbst bin zwar damals den Weg aufs Dorf gegangen, fände es aber heute gut, wenn die A-Junioren, die aufrücken, auch Lust haben, weiter in ihrem Verein zu spielen und damit die langjährige Arbeit der Nachwuchstrainer honorieren.

 

Schauen wir mal auf deine private Seite. Womit verdienst du deine Brötchen und wem drückst du in der Bundesliga die Daumen?

Ich arbeite seit über 10 Jahren als Buchbinder. Die längste Zeit war ich bei Beltz bzw. Thomas Müntzer angestellt, seit über 3 Jahren bin ich bei Sons Druck beschäftigt.

In der Bundesliga war ich noch nie groß ein Fan von einer Mannschaft. Ich verfolge es aber natürlich ein bissel und sympathisiere zurzeit mit den Bayern. Mit welcher Souveränität sie auflaufen, ist schon Wahnsinn, das hat man zuletzt wieder gegen Donezk gesehen, als sie diese auseinander genommen haben. Als Champions League Sieger tippe ich allerdings Paris St. Germain. Diese Mannschaft hat ein hohes Potenzial, schon allein durch Ibrahimovic. Das wird eine hohe Hürde für Bayern.

 

Beim Fußball kommen viele Menschen zusammen. Deswegen wird hier allzu oft auch über aktuelle gesellschaftliche Dinge diskutiert. Was sagst du zu den momentanen Geschehnissen auf der Welt?

Es gibt leider zurzeit viele Krisenherde auf der Erde. Traurig finde ich, dass dort die Zivilisten kein sicheres Leben mehr führen können. Als weltoffener Mensch finde ich wichtig, dass Flüchtlinge Unterstützung bekommen. Ich verstehe nicht, warum sich Bürger in Deutschland dagegen stellen, Hilfesuchende aufzunehmen. Wir stehen wirtschaftlich ganz weit oben und sollten helfen, wo wir können. Menschen, die zu uns kommen brauchen Unterstützung, damit sie die Sprache lernen und sich beruflich etablieren können.

 

Besten Dank für die ehrlichen Worte! Wir wünschen dir mit der zweiten Mannschaft natürlich viele erfolgreiche Spiele in der Rückrunde und für dich auch das eine oder andere Tor!

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