Bereits zum dritten Mal in dieser Saison verspielte unsere Mannschaft eine doppelte Führung. Damit riss die kleine Siegesserie und auch der Nimbus von sechs Spielen ohne Niederlage gegen Schleiz ist nun futsch. Kämpferisch ist unserem Team eine starke Leistung zu bescheinigen, in der Schlussphase war jedoch die Kraft weg und die Hausherren stellten mit dem Mut der Verzweiflung die Partie auf den Kopf.

Das Duell am Fasanengarten ging mit viel Betrieb los. Die meisten Zuschauer hatten noch nicht das erste Bier bzw. Brätel in der Hand, da stand es schon 1:1 auf der Anzeigetafel. Niklas Wiesner wurde steil geschickt und fackelte im Strafraum nicht lange, so dass sein Abschluss mit rechts in der langen Ecke zappelte.

Schleiz profitierte kurz danach aber von Abstimmungsproblemen in unserer Abwehr und besorgte den Ausgleich. Bis zum Schluss ging es nun hin und her mit zahlreichen Ecken und Freistößen auf beiden Seiten. Wie zu erwarten, gestaltete sich die Begegnung recht kampfbetont und konnte selten spielerische Elemente hervorbringen.

Unseren Jungs war bewusst, dass sich die Hausherren nach ihrer Derbyniederlage rehabilitieren und auf dem eigenen Geläuf den ersten Saisonsieg einfahren wollten. Dafür hielten unsere Mannen gut dagegen und trieben den Ball oft in die andere Richtung. Unser wie immer lauffreudiger Kapitän biss sich allerdings die Zähne an der kompakten Abwehr aus, auf ihn hatte sich der Gegner augenscheinlich eingestellt.

Einmal konnte Fiß quer legen auf Sierra, dessen Abschluss jedoch knapp drüber flog. Dafür landete Carlo Weis` Direktabnahme urplötzlich im Netz. Unser eingewechselter Blondschopf ließ einen zu kurz abgewehrten Freistoß am Sechzehner abtropfen und überraschend zappelte das Netz. Der Schleizer Torwart hatte wohl nicht seinen besten Tag und konnte froh sein, dass er nicht häufiger beschäftigt wurde.

Nach unserer abermaligen Führung sollten es noch 15 Minuten zu spielen sein. Unsere Elf fightete energisch und haute alles raus, musste dennoch einen bitteren Doppelschlag verkraften. Erst flog ein Freistoß von der Mittellinie in den Strafraum, der in mehreren Versuchen nicht geklärt werden konnte, so dass sich der eingewechselte Porst den Ball in aller Ruhe zurechtlegte und in die lange Ecke traf. Dann spielte Schleiz den Ball ein weiteres Mal blind nach vorne und irgendwie kam es zu einer Eingabe von der Grundlinie. Darius Linz versuchte noch zu retten, doch letztlich stocherte George das Leder über die Linie.

Schleiz wähnte sich nun im siebten Himmel und unsere Truppe stand vor einem Scherbenhaufen. Trotz fünf Minuten Nachspielzeit konnte nicht wenigstens ein Punkt gerettet werden, welcher unterm Streich für beide Kontrahenten gerecht und verdient gewesen wäre. Aber so ist es manchmal leider im Fußball. Du kannst 93 starke Minuten spielen und zwei Minuten reichen aus, um mit leeren Händen da zu stehen. Der Trainer machte den Jungs trotzdem keinen Vorwurf, einzig die fehlende Cleverness am Ende war brutal ärgerlich.

Nächste Woche geht es erneut in den Südosten Thüringens, wo der Aufsteiger aus Neustadt/Orla trotz seines vorletzten Tabellenplatzes ein unbequemer Gegner wird.

Tore: 0:1 Wiesner (3.), 1:1 Pohl (7.), 1:2 Carlo Weis (78.), 2:2 Porst (89.), 3:2 George (90.+1)

Zuschauer: 140

Preußen: Patzer, Meißner (46. Rösener), Harnisch (64. Scheer), Zickler, Engel, Linz, Finger, Sierra (85. Fernschild), Kliem (80. Touray), Wiesner (67. Carlo Weis), Fiß
weiter im Kader: Hartmann, Ortlepp