Trotz eines guten Spiels unserer Mannschaft musste man sich am Ende mit 1:2 bei den zuletzt stark punktenden Gebeseern geschlagen geben. Der Platz an der Gera war noch nie ein gutes Pflaster für Preußen-Teams, war man doch häufig mit langen Gesichtern von dannen gezogen. Diesmal hielt sich die Enttäuschung allerdings in Grenzen, denn die Luft war zwar irgendwie raus, verlieren wollte man jedoch trotzdem nicht.

Trainer Harnisch gab allen Reservespielern der Vorwoche die Chance von Beginn an und alle gingen engagiert ins Spiel. Beide Teams suchten die Offensive. Zunächst verzog Müller für die Gastgeber knapp (8.), dann patzte Arnold beim Rauslaufen, seine verunglückte Faustabwehr legte Urbach auf Köllner ab und der Torjäger knallte den Ball per Seitfallzieher an den Innenpfosten und von da aus zur 1:0-Führung ins Tor. Schönau nach einem Preusse-Patzer ging kurz darauf auf und davon, wurde aber im letzten Moment noch gestoppt (18.). Genauso wie Beier auf Gastgeber-Seite verzog Domeinski nach Skibbe-Freistoß knapp (22.). Schönaus Hammer aus 18 Metern ging ebenso wie Skibbes Geschoss knapp am Gehäuse vorbei, Martins langgezogene Flanke unterschätzte Keeper Brauer und landete an der Latte (43.). Als wiederum Preusse den Ball im eigenen Sechzehner vertändelte und dreimal die Chance zum Ausgleich da war (Steinmetz` Tor wurde schließlich berechtigt wegen zu hohem Bein abgepfiffen), konnten die Gastgeber froh über die glückliche Führung sein. Und es kam noch besser für sie. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Arnold erneut beim Herauslaufen zu spät und Högler versenkte per Kopf den Ball zur 2:0-Pausenführung. Ein rabenschwarzer Tag für unsere Nummer 1 an alter Wirkungsstätte, der im ganzen Spiel keine Sicherheit fand.

Doch die Preußen wollten das Spiel wenden und kamen energisch aus der Kabine. Der in seinem ersten Spiel von Beginn an eingesetzte Schecher steckte klug auf Uslar durch, der frei vor Brauer nur dessen Knie traf (52.). Im Gegenzug klärte Arnold gegen Köllner stark (53.), Domeinski stocherte kurz darauf den Ball mit der Hacke nach einem Gewühl im Strafraum zum Anschlusstreffer ins Netz (58.). Jetzt zogen sich die Gastgeber noch weiter zurück und überließen den Preußen komplett das Mittelfeld, setzten aber immer wieder durch Köllner und Högler Nadelstiche über Konter. Seinen großen Auftritt hatte dann Schiedsrichter Martjuschew aus Gotha, der dem bereits weit in den Strafraum eingedrungenen Degner nach Foul zwar die Regelwidrigkeit zusagte, doch dieser verlegte den Tatort mehr als einen Meter zurück vor den Sechzehner. Der Treppenwitz der bisherigen Saison. Aber sei es drum, den Freistoß knallte Skibbe in die Mauer (69.). Die sich einigelnden Gastgeber überstanden die beiden 100-Prozenter von Degner und Schönau, die beide aus 5 Metern Keeper Brauer berühmt schossen, er wurde regelrecht angeschossen. Kläglich könnte man diese Chancenverwertung nennen, aber es sollte eben nicht sein am späten Freitagabend. Als die Preußen alles nach vorn warfen boten sich den Gebeseer Riesenräume, Köllner traf aber zweimal frei vor Arnold nur den Außenpfosten und somit war das Spiel nach drei Minuten Nachspielzeit aus. Unsere Mannschaft muss sich nach den mindestens fünf hundertprozentigen ausgelassenen Chancen an die eigene Nase fassen, alle waren engagiert, aber irgendwie vorn wie hinten der Wurm drin.

Tore: 1:0 Köllner (10.), 2:0 Högler (45.+2), 2:1 Domeinski (58.)

Zuschauer: 156

Preußen: Arnold, Schiller, Domeinski, Gothe, Degner, Steinmetz, Skibbe, Martin (79. Röth), Walter (32. Uslar), Schecher (72. Reinhold), Schönau

weiter im Kader: Carow, John, Euchler, Jäger