Beinah drei Tore aufgeholt - 3:2-Niederlage zum Jahresabschluss in Heiligenstadt
von Markus Fromm
Mit dünner Besetzung fuhren unsere Preußen zum letzten Spiel des Jahres beim Spitzenreiter in Heiligenstadt. Dieser sah zur Halbzeit eigentlich schon wie der klare Sieger aus, musste aber zum Schluss zittern, denn unser Team bäumte sich auf und kam beinahe noch zum Ausgleich.
Bei unserer Elf fehlte die komplette Innenverteidigung, so dass in der Hinsicht einigermaßen improvisiert werden musste und im Sturm tauchte plötzlich Martin Fiß im Preußen-Dress auf, was den Gastgeber verunsichern sollte. Bei Heiligenstadt stand Ex-Profi Schnellhardt urlaubsbedingt nicht zur Verfügung, weshalb sich unserer Mannschaft durchaus etwas ausrechnete.
Zunächst kamen die Hausherren aber besser ins Spiel und hatten mit einem gefährlichen Schuss und einem Kopfball erste Gelegenheiten. Für unsere Farben hätte Marius Prager auf der anderen Seite die Führung erzielen können. Per Steilpass von der Mittellinie in die Spitze geschickt, setzte er die Kugel am Pfosten vorbei. Eine Führung wäre natürlich Gold wert gewesen, stattdessen klingelte es binnen einer Viertelstunde hinten dreimal.
Eigentlich hatten sich unsere Jungs vorgenommen, keine einfachen Gegentreffer zu kassieren. Das klappte leider nicht, denn beim 1:0 legte unser Team den Ball mit einem zu kurz geratenen Rückpass in den Lauf von Vogt, der sich die Möglichkeit nicht entgehen ließ, Julien Patzer umkurvte und flach einschob. Kurz darauf stand Wilhelm nach einer Ecke frei und konnte ungestört zum 2:0 einköpfen. Und es kam vor der Pause noch knüppeldick für unseren FSVP. Eine leichte Berührung im Strafraum sah Schiedsrichter Bräuer als Foul und zeigte auf den Punkt. Goalgetter Wolanski ließ sich nicht zweimal bitten und besorgte mit dem Halbzeitpfiff das dritte Tor.
Nach dem Pausentee wollte unser Team zumindest nicht untergehen, was Keeper Patzer mit der einen oder anderen Parade verhinderte. Irgendwann resignierten die Heiligenstädter und schalteten den einen oder anderen Gang zurück. Zudem schlich sich der Schlendrian ein, denn die Heimelf servierte unseren Mannen den vermeintlichen Ehrentreffer. Bei der Kopie des ersten Treffers des Tages, war dieses Mal Tom Seidel der Nutznießer für unsere Truppe, welche jetzt entsprechend Morgenluft witterte.
Unsere Preußen rackerten und warfen nun alles nach vorn und tatsächlich fiel der Anschlusstreffer. Nils Noak nahm das Leder volley aus 16 Metern und traf sehenswert zum 3:2. Jetzt bekamen es die Heimischen natürlich mit der Angst zu tun, während unsere Formation Alles oder Nichts spielte. Dabei sprang ein Freistoß aus zentraler Position aus 20 Metern heraus, welchen Finn Harbauer herrlich über die Mauer zirkelte. Stankovic im Heiligenstädter Tor pflückte die Kugel aber leider aus dem Winkel.
Trotzdem probierten es unsere Kicker weiter, welche mit Tobi Eichentopf und Thorben Biniok gleich zwei Debütanten eingewechselt hatten. Die junge Garde fügte sich sehr gut ein und versuchte in den sieben Extraminuten irgendwie den Ausgleich zu erzwingen. Dieser lag zwar in der Luft, aber der SCH wehrte sich nach Leibeskräften. In der letzten Aktion ging Biniok nach einem Tritt zu Boden und der Schiedsrichter pfiff auch, allerdings keinen Elfmeter sondern das Spiel ab.
Demensprechend stürmten alle Preußen auf den Mann mit der Pfeife zu, welcher im Tumult wild mit der gelben und roten Karte wedelte und am Ende selber nicht mehr wusste, wen er bestraft hatte. Doch alle Aufregung half nichts, die Punkte blieben in Heiligenstadt. Trainer Thomas Wirth lobte in seiner Ansprache nach dem Spiel den beherzten Auftritt, insbesondere der Neulinge im Team. Am Ende des Tages können wir uns mit dem guten Spiel zwar nichts kaufen, aber unsere Mannschaft bewies Moral und kann erhobenen Hauptes auf einem einstelligen Tabellenplatz in die Winterpause gehen. Weiter geht es am 22. Februar in Weida, bis dahin euch allen eine fröhliche Zeit!
Tore: 1:0 Vogt (30.), 2:0 Wilhelm (35.), 3:0 Wolanski (Foulelfmeter/45.+1), 3:1 Seidel (71.), 3:2 Noak (87.)
Zuschauer: 285
Preußen: Patzer, Engel, Rösener, Pawlak, Gulov (65. Harbauer), Linz, Seidel (77. Biniok), Noak, Prager (57. Schaffel), Reinhold (73. Eichentopf), Fiß